Haft

Notizen und Geschichten

145 Tage lang war der ukrainische Regisseur und Maidan-Aktivist Oleg Senzow im Hungerstreik. In dieser Zeit hat er Tagebuch und Kurzgeschichten geschrieben. Seine Schilderungen geben Einblick in den Alltag in der russischen Strafkolonie »Eisbär« in Labytnangi Polarkreis, in der er seine Lagerstrafe bis zu seiner vorzeitigen Freilassung verbüßen musste. Senzow beschreibt die körperlichen Veränderungen, die während der ausgesetzten Nahrungsaufnahme mit ihm vor sich gehen, das launische Wetter in dieser unwirtlichen Gegend, seine Lektüren und die Erinnerungen an die Revolution auf dem Maidan im Winter 2013/14, an der er unmittelbar beteiligt war. Er porträtiert Mitgefangene und beleuchtet die Mechanismen eines brutalen und menschenverachtenden Rechts- und Haftsystems, in dem der betreuende Lagerarzt Senzows einzige vertrauenswürdige Stütze ist.

Auf TOLEDO.de gibt Claudia Dathe einen Einblick in ihre Übersetzertätigkeit und erläutert interessante Hintergründe zum Buch.

  • Haft
    ebook 12.99 EUR
    epub
    Aus dem Russischen von Claudia Dathe
    15. November 2021
    9783863913274
    9783863913274

In diesen Erzählungen führt Senzow eine literarische Tradition fort, die von Dostojewski (»Aufzeichnungen aus einem Totenhaus«) über Tschechow (»Die Insel Sachalin«) bis zu Solschenizyn (»Der Archipelag Gulag«) und Schalamow (»Erzählungen aus Kolyma«) reicht.

Ulrich Schmid, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Haft« ist keine leichte Lektüre [...] Das Buch ist so grausam wie die Erfahrung in russischer Haft. Oleg Senzow schreibt mit großer atmosphärischer Genauigkeit, so dass man über 415 Seiten mit Wucht hinter Gittern landet und von ungebrochenem Freiheitswillen ergriffen wird.

Christine Hamel, kulturWelt

[...] ungeheuer kraftvoll.

Olga Hochweis, Deutschlandfunk Kultur

»Haft« ist immer auch ein Text über das Schreiben, das Tagebuch-verfassen und die – tatsächlich – Kraft der Literatur.

Frank Keil, Maennerwege.de

[...] ein eindringliches Kapitel Widerstandsliteratur [...]

Kaśka Bryla, Kreuzer

Das Tagebuch [...] zeugt von großer innerer Unabhängigkeit.

Wera Reusch, Amnesty Journal

[...] der einzige Bericht, den es [...] über die momentanen Haftbedingungen in einer russischen Strafkolonie [gibt].

Katja Kollmann, Radio Alex Berlin
Oleg Senzow

In »Leben« erzählt Oleg Senzow von seiner Kindheit und Jugend. Die acht autobiografischen Geschichten zeigen, »wie er zu dem furchtlosen Menschen wurde, der er heute ist«. (Andrej Kurkow). Übersetzt wurden sie von Irina Bondas, Kati Brunner, Claudia Dathe, Christiane Körner, Alexander Kratochvil, Lydia Nagel, Olga Radetzkaja, Jennie Seitz, Andreas Tretner und Thomas Weiler. Mit einem

  • Leben
    Buch 16.00 EUR
    112 Seiten
    gebunden
    15. März 2019
  • Leben
    ebook 9.99 EUR
    ePub
    15. März 2019