Geschwister können uns sehr vertraut sein oder sehr fremd. Wir können sie lieben oder hassen. Aber immer ist die Verbindung von Geschwistern eine besondere – einzigartig, oft eigenartig. In zehn Erzählungen lotet Nadja Schlüter aus, was es heißt, sich auf diese ganz eigene Art nah zu sein. Da ist die kauzige Frau, die ihren Bruder bisher gar nicht kannte und jetzt zu sehr mag. Ein junger Mann, der daran verzweifelt, dass er seinen Bruder viel zu gut kennt. Da sind die zwei Fremden im Zug, die spontan ein Geschwisterpaar spielen, um einen aufdringlichen Betrunkenen abzuwehren. Und wie wäre es eigentlich, wenn wir uns in der Zukunft den Bruder oder die Schwester selbst aussuchen könnten, statt sie einfach als Blutsverwandte vorgesetzt zu bekommen?
VELO
Einer hätte gereicht
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Einer hätte gereicht
Buch 18.00 EURgebunden
192 Seiten20. März 2017 -
Einer hätte gereicht
ebook 9.99 EURePub20. März 2017
Stimmen
Nadja Schlüter hat Geschichten über Geschwister geschrieben und dabei großartige Ideen mit ungewöhnlichen Konstellationen verbunden: Vom Zwillingspaar über die Patchworkfamilie, von ausgesuchten Geschwistern in der fernen Zukunft bis zum unfreiwilligen Bruder ist alles dabei. Stets im eigenen Ton der Protagonisten mit großem Einfühlungsvermögen erzählt und immer wieder überraschend – ein echtes Lesevergnügen.
Leonie Berger, SWR2
Zwei Dinge sind es vor allem, die das Buch zu einem bemerkenswerten Debüt machen: Zum einen ist das die sehr empathische, gleichzeitig aber sehr unterhaltsame Erzählweise, die die so unterschiedlichen Gefühle wie Verlustangst, Anziehung, Nähe, Enttäuschung, Scham [...] unmittelbar erlebbar machen. [...] Zum anderen ist es die Sprache, die auf einem hohen Niveau mit großer Varianz agiert.
Christian Eidloth, ekz
Diese Autorin beobachtet die Wirklichkeit mit sehr offenem Blick. Und zwar jene Wirklichkeit, über die meist nicht geredet und geschrieben wird.
Ralf Julke, Leipziger Internet Zeitung
Die Kurzgeschichten sind mal lakonisch, mal bitter und immer einfühlsam. Jede für sich ein kleines Meisterwerk.
Kathrin Hollmer, freundin
Ob es um einen toten Bruder oder verschworene Paare geht, ob es gespielte oder gekappte Beziehungen beschreibt: In vielen Episoden besticht das Prosadebüt durch seine Konstellationen.
Claudia Mäder, Neue Züricher Zeitung am Sonntag
Schlüter lässt die Figuren wohldosiert aufeinander los, findet das richtige Maß an Ignoranz, Verletztheit, Angenervt-Sein, Eifersucht und ehrlicher Liebe. Verwandtschaft ist eben doch Blut, nicht Wasser. Nadja Schlüter gelingt etwas, das nachdenklich macht, das nachhallt und wirkt.
Susanne Plecher, Sächsische Zeitung
So unterschiedlich und oftmals überraschend die Geschichten sind, so menschlich sind die Protagonisten in ihnen. Der Glaubenssatz: ›Wir müssen uns ähnlich sein, wir sind Geschwister‹ wird auf vielfältige Weise klug beobachtet, aber immer zerstört. Ein wunderbares Prosadebüt, das viel Spaß beim Lesen macht – nicht nur Geschwistern.
Jana Zeh, n-tv