Unseren Sex haben wir in der Pubertät gelernt. Von jemandem, der sich damit auskannte, oder durch Trial-and-Error und Rumgestümper? Genau.
Hat Spaß gemacht, keine Frage, aber wenn wir unsere Ernährung so handhaben würden wie unseren Sex, würden wir heute noch wie mit achtzehn von Baukastenspaghetti leben, zum Nachtisch gäbe es eine Literpackung Eis oder eine Tüte Chips. Nichts gegen Spaghetti, Eis und Chips, aber überlassen wir das doch den Jüngeren und wenden uns feineren, subtileren und aufregenderen Genüssen zu. Beim Essen und im Bett.
Auf ihre unnachahmlich schnoddrige, fröhliche Art plädiert Susann Rehlein für das Ablegen von alten Gewohnheiten und das Lernen neuer Praktiken. Was anderes als stupides Rein-Raus, bis der Erste gekommen ist und in Tiefschlaf sinkt, wäre doch ein Anfang, und für die Hochmotivierten gibt es Ganzkörperorgasmen und lustvolles Erschauern den ganzen Tag über.