Am vergangenen Sonntag endete die Leipziger Buchmesse (13.3.-16.3.) Zeit für ein paar Nachbereitungsgedanken.
Der enorme Vorteil der Leipziger Messe in Verbindung mit dem Lesefestival Leipzig liest ist ja der Publikumskontakt. Als kleinerer Verlag ist das ein guter Weg, wahrgenommen zu werden, zumal wenn man im Buchhandel nicht so präsent ist wie die »Großen«. Wir konnten uns jedenfalls wieder über ein reges Besucherinteresse an unserem Messestand freuen. Wir haben einige Literaturagenten und Journalisten treffen können und hatten auch wieder sehr gut besuchte Abendveranstaltungen. Alles in allem war die Messe also erfolgreich für uns. Mir ist jedoch aufgefallen, dass wir weniger Zeit für den Austausch mit den Kollegen von den anderen Independents hatten, was schade ist.
Der Buchmesseschwerpunkt Kroatien kam uns natürlich sehr gelegen, zumal unsere drei kroatischen Autoren in Leipzig waren. Das führte natürlich zu einem verstärkten Interesse seitens Publikum und Medien.
Messe-Highlights waren auf jeden Fall unsere Lesungen auf der Leseinsel Junge Verlage, die meist für einen ordentlichen Menschenauflauf sorgten, z.B. bei den Surfpoeten:
Hier nun ein Abriss des Messegeschehens bei Voland & Quist in den letzten Tagen, gespickt mit vielen Fotos:
Los ging es am Mittwoch mit dem abendlichen Standaufbau, anschließend schnurstracks ins vollgepackte Horns Erben zum inoffiziellen Auftakt des Kroatienprogramms unter dem Titel »Alles außer Lesen Istrien unter der Haut« mit kroatischer Performance Poetry und Musik.
Am Donnerstagmorgen stand die feierliche Eröffnung des Buchmessestands Kroatien auf dem Programm und neben diversen Presseterminen auch die Auftritte von Ahne und Lydia Daher auf der Leseinsel, die aus ihren neuen Büchern (mehr zu diesen hier und hier) lasen.
Abends/nachts präsentierten wir dann »Clubliteratur« von Ahne, Fiva und Lydia Daher im Ilses Erika.
Dabei spielte wie man sieht neben den Texten auch Musik eine Rolle: Lydia spielte Low-Fi-Pop auf ihrer Gitarre, Fiva gab ein paar Rap-Einlagen zum Besten und Ahne glänzte mit seinen berühmten A-capella-Songs. Für Lydia ging es dann weiter in die Moritzbastei zur »Langen Leipziger Lesenacht«, wo ihr Auftritt 23 Uhr parallel zu dem von Olja Savi?evi? stattfand.
Am Freitag standen wieder Pressetermine auf dem Programm sowie Interviews mit Radio Mephisto und Radio Eins. Edo Popovi? und Olja Savi?evi? präsentierten auf der Leseinsel ihre gerade erschienenen Werke Kalda und Augustschnee, sehr gut auf Deutsch vorgelesen von Michael Bittner.
Apropos kroatische Literatur: am späten Nachmittag luden wir zu Ehren unserer kroatischen Gäste und des Messeschwerpunkts zu einem kleinen Empfang.
Anschließend ging es dann zur Livesendung über kroatische Literatur auf MDR Figaro, u.a. mit den Kuratoren Alida Bremer, György Dalos, Edo Popovi? und mir.
Der spätere Freitagabend begann mit Ahnes Lesung in unserem Leipziger Literatursalon im Horns Erben, gleich darauf wurde dann im UT Connewitz »Neue kroatische Literatur« geboten, u.a. mit unseren Autoren Edo Popovi? und Roman Simi?, wiederum gelesen von Michael Bittner.
Sehr bewegend war dann später der Auftritt des schwer krebskranken kroatischen Autors Simo Mraovi?.
Die Nacht gehörte dann der Party der Jungen Verlage (Gastgeber waren neben uns noch 16 andere Independents) im wunderbaren nur selten geöffneten Leipziger Felsenkeller. Dieser war trotz seiner Größe mit über 1000 Gästen voll und es wurde ausgelassen gefeiert. Ich versteige mich dazu zu behaupten, dass dies der place to be am Freitagabend für alle Buchmessemüden und Feierwilligen in Leipzig war. Ein Dankeschön an Irina und Heike für die Organisation!
Der Samstag auf der Messe bestand für uns vor allem aus Lesungen: Nina Sonnenberg alias Fiva las aus Klub Karamell und Volker Strübing aus Ein Ziegelstein für Dörte auf der Leseinsel Junge Verlage …
… sowie Lydia Daher und Ahne in der »Ausbildbar« der Buchhändlerschule. Außerdem das Absolvententreffen unseres Studiengangs.
Auf meinem Weg zum kroatischen Buchmessestand kam ich auch bei einer Signierstunde von Bruce Darnell am Stand seines Verlags vorbei. Das sah dann so aus:
Camera Baby Camera …
Abends hatten wir dann eine sehr schöne Lesung (Titel: »i?³«) mit unseren drei kroatischen Autoren Olja Savi?evi?, Edo Popovi? und Roman Simi? im Café »Paris Syndrom« der Galerie für Zeitgenössische Kunst, für die drei ein Höhepunkt ihrer Messe wie sie uns später sagten. Für mich war es die erste Moderation Buchmessemoderation überhaupt (nochmal gut gegangen ;-) ). Und Michael Bittner las wirklich hervorragend aus allen drei Büchern Danke!
Am Sonntag standen neben dem Besuch vom Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung an unserem Stand noch eine Diskussion zum Thema »Verlagswesen in Transitionsländern« mit Verlegern aus Kroatien und Serbien sowie mit mir auf dem Programm. Nachmittags dann die Lesung der Surfpoeten auf der Leseinsel was einen regelrechten Menschenauflauf verursachte. Leif musste aber vorzeitig nach Dresden, um die Lesung »Kroatische Reiter« (u.a. mit Olja Savi?evi? und Edo Popovi?) in der Festung Dresden zu betreuen.
Nach dem Standabbau ging es für mich dann ins UT Connewitz, zum krönenden und entspannenden Abschluss der Buchmesse: der Lesung der Surfpoeten vor ausverkauftem Haus.
Mehr Fotos von Voland & Quist zur Buchmesse gibt es in unserem Album, weitere bilderreiche Messerückblicke bei Volker Strübing und Surfpoet Konrad Endler sowie bilderlos bei Ahne.
2 Kommentare
jungs, wahnsinn, dass ihr sogar am sonntag noch ausverkauftes haus hattet – glückwunsch!
und nächstes mal wieder mehr zeit für gequatsche…
bestes,
daniel
besten dank :-). und die nächsten „fachgespräche“ sind geplant – vielleicht ja auch in hamburg. bis bald!
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