Die Eindrücke sind verstaut, die Messenachbereitung so gut wie abgeschlossen Zeit für den Messerückblick durch die Brille von Voland & Quist, zum Nachlesen und Fotos anschauen:
Tag 0: Mittwoch, 11.03.
Mittags fuhren wir auf das Messegelände und bauten bis Abends zusammen mit einigen Freunden unseren Stand auf.
Tag 1: Donnerstag, 12.03.
Auf dem Terminplan standen u.a. Treffen mit Klaus Rabe, dem Chef unserer Auslieferung, Termine mit Taschenbuchlektoren sowie Lesungen von Bas Böttcher und Edo Popović, welcher von Clemens Meyer auf der Leseinsel Junge Verlage präsentiert wurde. Beide kennen und schätzen sich seit einer vom Goethe-Institut organisierten Lesereise. Seitdem verbindet sie eine nicht nur auf offenbar ähnlichem Literaturgeschmack beruhende Freundschaft. Wir konnten Clemens für zwei Lesungen aus Edos neuem Roman »Die Spieler« gewinnen.
Der Terminplan klingt erst mal überschaubar, in der Praxis bleibt aber wenig Zeit für Pausen und Essen, da viele Journalisten, Kollegen, Freunde und Leser auch ohne Termin vorbeikommen. Im Ergebnis springt man also zwischen 10-18 Uhr von einem Gespräch ins nächste. Da hilft einem nur die von Leif kennerhaft bestückte Snackbar über den Tag:
Nach 18 Uhr hatten wir ein Treffen mit sieben anderen Indieverlagen, um über eine Vetriebskooperation für das kommende Herbstprogramm zu sprechen und bereits erste Zuständigkeiten und Aufgaben abzustimmen. Mehr dazu zu gegebener Zeit.
Anschließend stürzten wir uns in den Stau Richtung Innenstadt, um zur Lesung von Edo Popović (wieder präsentiert von Clemens Meyer) ins Horns Erben zu gelangen. Es wurde wirklich ein sehr schöner und erfolgreicher Abend: über 100 Gäste, ein gut aufgelegtes Autorenteam und dank Übersetzerin Alida Bremer auch eine aufschlussreiche Diskussion im Anschluss. Nur Edos Stimme machte im Laufe des Abends schlapp, mein Hustenbonbon nützte da nichts. Wir haben die Lesung übrigens aufgezeichnet, in den nächsten Tagen werden wir sie zum Download ins Netz stellen.
Der Abend war wie gesagt sehr gut, aber noch lange nicht vorbei: Gegen Mitternacht traten Volker Strübing und Kirsten Fuchs (neues Buch: »Nicht der Süden« sowie Bas Böttcher (neues Buch: »Neonomade«) in der Moritzbastei bei der Langen Leipziger Lesenacht auf da wollten wir nicht fehlen.
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Tag 2: Freitag, 13.03.
Der Tag begann mit einem Treffen mit den Kollegen unserer Presseversandskooperation (wir teilen Verteiler und Kosten und versenden unsere Programmvorschauen an alle Journalisten als Paket). Währenddessen wurden Volker Strübing und Kirsten Fuchs in der Glashalle am 3sat-Stand zu »Nicht der Süden« interviewt.
Anschließend hatte Edo ein Interview mit dem Hessischen Rundfunk, danach war seine Stimme komplett weg, und er musste ein weiteres Interview fürs Radio vertagen.
Am frühen Nachmittag lasen Kirsten und Volker auf der »Leseinsel«:
Wenig später trafen wir Kriszta Bodis und ihre Übersetzerin Christina Kunze an unserem Stand eine besondere Freude, da dies unser erstes »richtiges« Treffen nach vielen eMails und Telefonaten war. Bodis‘ »Artista« werden wir im Herbst 2009 erstmals auf Deutsch in unserer Reihe Sonar veröffentlichen.
Anschließend wurden wir selbst für den HR interviewt, geplant ist ein Verlagsporträt.
Nach Messeschluss wurde um die Ecke vor dem Stand der Kollegen vom Mairisch Verlag ein Hockeyspiel improvisiert:
Abends stand dann unsere größte Messeveranstaltung auf dem Programm: die Präsentation von »Nicht der Süden« mit anschließendem Konzert von Robert & The Roboters (welche sich leider demnächst auflösen) im wunderbaren UT Connewitz. Die Veranstaltung war aus vielen Gründen etwas Besonderes für uns: Es war der symbolische Abschluss eines dreiviertel Jahres Arbeit mit viel Auf und Ab, außerdem waren die Produktionsfirma MonstaMovies, die Verantwortlichen von 3sat sowie Teile der Schiffscrew extra angereist. Zum Glück erschien auch das Publikum trotz relativ hohen Eintrittspreises zahlreich. Volker und Kirsten legten ihre Anfangsnervosität schnell ab und boten ein witziges Programm aus Lesung und Videos mit Ausschnitten aus der kommenden TV-Sendung.
Ein wirkliches Messe-Highlight war dann für mich das Konzert der »Roboters« am Schluss: Surfmusik mit Funk, Glam und 60ies-Style.
Aber auch danach war der Abend noch nicht zu Ende: Die »Party der Jungen Verlage« in der Alten Hauptpost am Augustusplatz rief und wir folgten dem Ruf willig (als Mitveranstalter ja auch ein Muss) bis in den Morgen. Großes Lob an die Organisatoren für Deko und Musik!
Tag 3: Sonnabend, 14.3.
Ein Tag mit wenigen Terminen (u.a. mit Literaturagenten und unseren Vertretern) und traditionell erhöhtem Besucheraufkommen. Schön war es, die beiden Twitterer Leander Wattig und Joachim Leser, Letzterer tätig beim Verlag Kein & Aber, zu treffen. Mit Joachim ergab sich ein interessantes Gespräch über eBooks, aus dem ich einige Anregungen mitnehmen konnte.
Am Nachmittag lasen Kirsten und Volker im Forum Halle 5, und Bas las noch einmal auf der »Leseinsel«, wo er einen veritablen Menschenauflauf verursachte.
Wir kamen nach Messeschluss dieses Mal ohne Stau in die Stadt und so hatten wir abends etwas Zeit, uns unserer Müdigkeit vor der Buchpremiere von Bas Böttchers »Neonomade« im Paris Syndrom der GfZK hinzugeben. Die Lesung war dann eine wunderbar ruhige, konzentrierte, beinahe intime Veranstaltung, verglichen mit den Abenden vorher.
Danach fuhren wir noch zur Veranstaltung »Rohstoffe« von Christine Koschmieder (u.a. Edos Agentin), wo Edo zwar schon nicht mehr zugegen war, dafür aber Lars von Blumenbar und einige Lektorinnen von Rowohlt und btb. Und mit diesen drei Kollegen sind wir dann zu später Stunde noch im Ilses Erika gelandet.
Tag 4: Sonntag, 15.03.
Ein Tag ohne Termine, dafür mit viel Publikumsverkehr. Auf der Leseinsel Junge Verlage sorgten die Lesebühnenautoren Ahne, Spider (Foto unten), Micha Ebeling und Volker Strübing ab 14 Uhr für ordentlich Trubel.
Nach Messeschluss folgte der Standabbau, der erfreulicherweise sehr zügig vonstatten ging. Anschließend fuhren Verena und ich ins UT Connewitz, wo traditionell unser Buchmesseausklang mit Lesebühnenliteratur stattfindet. Wie immer war das Haus voll, die Leute mussten sogar auf der Bühne Platz nehmen.
Später suchten die Autoren und wir noch etwas zu Essen, jedoch hatten alle Imbisse in der Nähe die Stühle hochgestellt und waren bereits am Saubermachen. Zum Glück gab es das Waldfrieden, wo uns gegen 1.30 Uhr noch hilfsbereit eine äußerst leckere Soljanka kredenzt wurde.
Fazit: Wieder eine sehr, sehr ereignisreiche Leipziger Buchmesse für uns. Wir hatten aber mehr Geschäftskontakte (Journalisten, Buchhändler) als letztes Jahr, und das Interesse an unseren Veranstaltungen war erfreulicherweise wieder sehr hoch, d.h. die Messe war wieder ein Erfolg. Wir freuen uns schon auf die Leipziger Buchmesse 2010!
Noch mehr Fotos gibt es übrigens in unserem Fotoalbum auf 23: Voland & Quist zur Leipziger Buchmesse 2009 – eine Chronik in Bildern.
Abschließend ein paar Lesetipps: Stephan lektoriert nicht nur für uns, er gehörte auch zu unserem Messeteam und bloggte von der Buchmesse, ebenso Edo Popovi?s Agentin Christine Koschmieder (Hier, hier, hier und hier). Schöne fotografische Buchmesseimpressionen gibt es auch im Gelbblog: dort, dort und vor allem dort.
Update: Gerade entdeckt: die Buchmesse-Fragmente im Blog von Clemens Meyer: hier und dort.
Update II: Die Kollegen von mairisch haben ihren Rückblick auch in ihr Blog gestellt: hier entlang.
2 Kommentare
Schön, dass ich Euch am Samstag noch erwischt hab. Danke für den Kaffee :)
gern geschehen. es soll nicht der letzte gewesen sein, den wir zusammen trinken ;)
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