Schön war der Ausflug nach Berlin letzten Freitag. Nach einem kurzen Treffen am Hauptbahnhof mit einem Branchenkollegen ging es direkt zu Ahne, um bei einem Kaffee über seine Buchpremiere zu sprechen. 17 Stücke wollte Ahne vortragen und singen. Zuviel, wie ich fand. Drei Stunden Lese- und Singprogramm sowie Konzert würde doch die Leute ganz matschig machen, so mein Argument. Und als umsatzliebender Verleger habe ich natürlich auch befürchtet, dass niemand mehr das Buch kaufen will, wenn er den kompletten Inhalt zu kennen meint. Eine unausgesprochene Befürchtung, die ich gleich selber widerlegte. 17 Stücke sind natürlich nur ein Bruchteil der Texte des Buches (und der CD). Und schließlich stellte Ahne auch mein Matschigkeitsargument kalt: lediglich zwei Stunden Programm sollten es werden.
Bevor ich Ahne zu einem Interview zu Motor FM begleitet, gab es noch ein Treffen mit Jochen Schmidt. Gestaltung und Aufmachung des Buches »Schmidt liest Proust«, welches im Herbst bei uns erscheint und auf den gleichnamigen Blog über »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« von Marcel Proust aufbaut, musste besprochen werden. Ob absichtlich von Jochen inszeniert, weiß ich nicht, kann es mir eigentlich auch nicht vorstellen, schön anzusehen war es auf jeden Fall und auch wert die Handykamera auszuprobieren. Nicht sichtbares, aber wichtiges Detail: Die Zeitanzeige auf der Uhr war natürlich defekt, also verloren gegangen.
Bei Motor FM schaffte es der bestens vorbereitete und sehr freundliche Moderator, Ahne als Wegbereiter für Charlotte Roches »Feuchtgebiete« hinzustellen. Der verwendete Aufhänger ist in der Geschichte »Eine Tüte Mehl für Mutti« nachzulesen.
RAW steht für Reichsbahnausbesserungswerk. Dass das nicht jeder weiß, bemerkte Ahne als er nach dem hrrawh-Tempel, also dem Rohstoff-Tempel, gefragt wurde. Gefunden haben ihn schließlich sehr viele, angenehm voll war es und die Stimmung prächtig.
Meine Befürchtung bezüglich des zu geringen Buchabsatzes hat sich natürlich nicht bewahrheitet, wie man auf dem Foto, das Volker Strübing netterweise zur Verfügung gestellt hat, ersehen kann. Mit dem Labelbetreiber von Our House Berlin konnte ich dann auch noch Papier und CD gegen Vinyl tauschen. Bevor Ahne am nächsten Morgen ein wunderbares Frühstück zauberte, gab es noch das ein oder andere Bier in Ahnes Hauskneipe.