Rückblick Buchmesse Leipzig 2010

Die Messe liegt hinter uns, die Eindrücke sind noch frisch, eine gute Gelegenheit also für eine Rückschau auf unsere Buchmesse in Worten und Bildern. Noch mehr Fotos gibt es auf unserer Fanseite bei Facebook (kann man auch anschauen, wenn man nicht bei Facebook angemeldet ist).

Tag 0: Mittwoch, 17.3.

Wie immer bauten wir am Mittwoch unseren Stand auf. Statt schwarzer Optik wie die letzten Jahre nun allerdings hellgrauer Wandfilz und rote Logos. Ging dank unserer Helfer auch recht zügig vonstatten, nur das Dummybasteln für »Mister & Missis.Sippi« dauerte verhältnismäßig lang. Zur Erklärung: Das Buch wurde jetzt erst ausgeliefert, wir wollten aber auf der Messe schon darauf hinweisen. Egal, hier ein Foto vom VQ-Buchmessestand Leipzig 2010.

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Tag 1: Donnerstag, 18.3.

Der Vormittag verging wie im Flug mit ein paar Terminen und vor allem vielen Kollegen und Freunden, die uns besuchten und zum Kurt Wolff Förderpreis gratulieren wollten. Mir blieben nicht mal zehn Minuten Zeit, um diesen Zeit-Artikel über uns in Ruhe zu lesen ;)

Am Nachmittag waren dann die Autoren unser Neuerscheinung »Sax Royal« zu Besuch, das verprach Trubel. Die Lesung auf der angrenzenden Leseinsel Junge Verlage hat ihnen und uns Spaß gemacht.

Sax Royal

Am Nachmittag wurde Leif vom MDR-Fernsehen interviewt. Für mich ging es am frühen Abend für ein Live-Gespräch ins Studio von Deutschlandradio, zusammen mit Karin Fischer und Denis Scheck. Ich wurde zu unserem Verständnis von zeitgenössischer urbaner Literatur und dem digitalen Wandel der Buchbranche befragt.

im Studio von Dradio

Abends mussten Leif und ich uns aufteilen: Er betreute die Buchpremiere von Sax Royal in der Wärmehalle, ich die Lesung/Videovorführung von Volker Strübing im Horns Erben.

Volker Strübing im Horns Erben

Es war die erste Lesung von Volker seit Langem, hat ihm aber sehr viel Spaß gemacht, das war offensichtlich. Es war übrigens eine Premiere für uns: Beide Titel, die wir auf dieser Veranstaltung bewerben wollten, waren noch nicht erschienen: die DVD »Kloß & Spinne« und Volkers Reiseerinnerungen »Mister & Missis.Sippi«. Ein schöner Abend wars trotzdem, zumal wir anschließend noch rechtzeitig genug in die Moritzbastei kamen, um Nora zu erleben, die auf Einladung der Edit dort las.

Nora Gomringer in der Ratstonne der MB (links)

Tag 2: Freitag, 20.03.

Los ging es mit einem sehr vielverprechenden Treffen mit dem E-Bookvertrieb Bookwire, der seine Wurzeln Im Indiemusikbereich hat und nicht nur damit gut zu uns zu passen scheint. Wir suchen ja immer noch einen Vertriebsdienstleister für unsere E-Books. Mehr dazu bei Gelegenheit.

Anschließend stieg die Nervosität: die Preisverleihung des Kurt Wolff Preises stand an. Verlegerlegende Klaus Wagenbach wurde für sein Lebenswerk geehrt, wir erhielten den Anerkennungspreis. Das Grußwort hielt Bernd Neumann, Beauftragter der Bundesregierung für Kutur und Medien, die sehr launige (was Klaus Wagenbach betraf) und sehr kundige (was uns betraf) Laudatio kam vom Präsidenten des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann.

Verleihung der Kurt Wolff Preise 2010

In jedem Fall ist es eine große Ehre und Freude, den Förderpreis der Kurt Wolff Stiftung zu erhalten. Ich hab dazu ja hier schon einmal etwas geschrieben. Das i-Tüpfelchen aber ist es, mit Klaus Wagenbach ausgezeichnet worden zu sein, einem unserer großen Vorbilder. Was er in seiner fast 50jährigen Verlegerlaufbahn erlebt und gemeistert hat, ist schlicht beeindruckend. Er ist ein Teil der deutschen Geschichte. Und dazu noch ein Zeitgenosse mit viel Humor, wie wir abends in der Connewitzer Verlagsbuchhandlung erleben durften.

Klaus Wagenbach auf dem Büchersofa der CVB, rechts Manfred Metzner

Später ging es dann erst zu Ahne bei der Lesung der unabhängigen Verlage und anschließend zur Party der Jungen Verlage in der Alten Hauptpost. Dieses Mal habe ich aber einfach nur gefeiert – ohne Bilder zu machen. Wie es letztes Jahr dort aussah, sieht man z.B. in unserem Fotoalbum von 2009.

Tag 3: Sonnabend, 20.03.

Der Tag begann am späten Vormittag mit einem Empfang zu Ehren von György Dalos und uns am kroatischen Stand in Halle 4. Ersterer wurde dieses Jahr mit dem Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet und ist der kroatischen Literatur sehr verbunden (er war z.B. Co-Kurator beim Schwerpunkt der Leipziger Buchmesse 2008). Wir sind eingeladen worden wegen unserer Verdienste um kroatische Autoren wie Edo Popovic, Roman Simic und Olja Savicevic. Und natürlich wegen des Förderpreises der KWF. Außerdem haben wir 2008 bei der Organisation des Schwerpunkts mitgeholfen.

Danach eine Lesung von Frank Klötgen auf der Leseinsel Junge Verlage …

Frank Klötgen

… gefolgt von der Leipziger Kultspielshow »Riskier dein Bier Buch«, das der mairisch Verlag und wir auf der Leseinsel ausrichteten.

Riskier dein Buch

Am Nachmittag dann eine Lesung von Ahne im überfüllten Berliner Zimmer, bevor wir ins schöne Paris Syndrom zur Buchpremiere von »Der Fall Schelling« fuhren.

Frank Klötgen liest im Saal des Paris Syndrom

Tag 4: Sonntag, 21.03.

Ein ruhiger Messetag mit sehr wenig Terminen. Also genug Zeit, mit den Kollegen zu quatschen und Bücher zu tauschen oder zu kaufen. Am Nachmittag waren vier Vertreter der Chaussee der Enthusiasten zu Gast: Robert Naumann, Jochen Schmidt, Dan Richter und Stephan Zeisig.

Vier der Enthusiasten auf der Buchmesse

Abends bestritten sie dann den traditionellen Lesebühnenmesseausklang im UT Connewitz.

Die Enthusiasten im UT Connewitz

Fazit: Die Messe bedeutete wegen des Kurt Wolff Förderpreises einen größeren Rummel als sonst für uns. Aber das ist ja erfreulich. Neu in unserer Verlagsgeschichte war, dass wir nur mit zwei von vier Frühjahrstiteln angereist waren, weil diese noch nicht fertig waren. Passiert allen mal irgendwann. Geschäftlich wichtig waren unsere Gespräche mit zwei E-Book-Auslieferungen, wir hoffen, dass wir nun einen zukünftigen Partner gefunden haben.

Abschließend nochmal der Hinweis auf unser Fotoalbum von der Leipziger Buchmesse 2010 sowie ein paar Likns zu lesenswerten Messeberichten anderer Blogger, z.B. vom Hedoniker hier und von Stevan Paul, dem Erfolgsautor der Standnachbarn vom mairisch Verlag hier.

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