Donnerstag, 13.3.2014
Tag 1 der Buchmesse beginnt kurz vor zehn mit einem Kaffee am Stand …
… und dann ging es auch gleich richtig los: ein MDR-Fernsehteam kam kurz nach Messebeginn für ein Interview zu uns an den Stand, danach trafen wir erstmals Andrej Nikolaidis, den Autor von »Die Ankunft «, persönlich zu einem Gespräch, eine große Freude. Schön, ihn im Verlag zu haben. Dass er meinte, unsere Buchausgabe sei die schönste für ihn bisher, war dann noch das i-Tüpfelchen für uns.
Ich besuchte gegen Mittag seine Lesung beim Forum Südosteuropa, Leif und Tomke hingegen eine Veranstaltung zu EU-Fördermöglichkeiten für Übersetzungen (trocken, aber durchaus wichtig).
Gegen Mittag sollte das Ergebnis der Verhandlung im »Wanderhurenstreit« verkündet werden. Das Düsseldorfer Gericht verschob seine Entscheidung aber um zwei Wochen bis Wochen bis zum 27.3. (Übrigens erhielten wir zahlreiche Solidaritätsbekundungen während der Messe. An dieser Stelle herzlichen Dank für die Unterstützung!)
Nachmittags lasen Ahne und Spider aus ihren Neuerscheinungen »Zwiegespräche mit Gott – das vierte Buch« bzw. »Die letzte WG von Prenzlauer Berg « auf der Leseinsel.
Um 17 Uhr gab es dann auch einen Preis für einen VQ-Autor: Volker Strübing erhielt den Preis für den »Ungewöhnlichsten Buchtitel 2013« für »Das Mädchen mit dem Rohr im Ohr und der Junge mit dem Löffel im Hals«.
Währenddessen las unser Schweizer Autor Michael Stauffer auf der Leseinsel aus seinem neuen Roman »Ansichten eines alten Kamels «.
Anschließend tranken wir mit Ursula Bergenthal von btb unsere traditionelle Messelimo und dann gings auch schon in den Messestau bzw. in die Stadt zur Buchpremiere von Spider im Horns Erben. Von da weiter in die Moritzbastei, wo es bei der Langen Leipziger Lesenacht ein VQ-Triple geben sollte: Marlen Pelny, Ahne und Michael Stauffer.
Letzterer konnte leider wegen einer Erkrankung nicht lesen, weshalb kurzentschlossen Thomas Meyer von Salis/Diogenes aus dem Buch des Schweizer Kollegen las (Dankeschön!).
Der Abend endete bei der berühmt-berüchtigten Tropen-Party (nein, keine Fotos!).
Freitag, 14.3.
Am Messefreitag erhöhten wir die Schlagzahl noch mal, Agenten, Taschenbuchlektoren, Journalisten, Kollegen von den Literaturhäusern in Köln, Berlin, Graz, Magdeburg, München usw., Termine im 30-Minutentakt. Wir stellten nicht nur das Frühjahrsprogramm, sondern auch schon das Programm für Herbst 2014 vor, eine Neuerung die sich bereits in Frankfurt letztes Jahr bewährt hatte (in der Pipeline haben wir Bücher von Viktor Martinowitsch, Kirsten Fuchs, Maik Martschinkowsky, Volker Surmann u.a.).
Um 12 war ich eingeladen, am Stand unserer Alma Mater HTWK mit den KollegInnen vom Phonus Verlag und Binooki über Verlagsgründung zu sprechen. Hat Spaß gemacht.
Nachmittags dann eines unserer Tageshighlights: das A-capella-Quintett Wortart Ensemble trat mit Nora Gomringer auf der Leseinsel auf und sangen Stücke von ihrer CD »Wie sag ich Wunder« …
Und wieder gab es Preise, über die wir uns freuten. Zwei unserer Lieblingsverlage wurden mit den Kurt-Wolff-Preisen ausgezeichnet. Der Hauptpreis 2014 ging an den Verbrecher Verlag, der Förderpreis an den mairisch Verlag. Herzlichen Glückwunsch, liebe Kollegen! Man munkelt von einigen nach Messeschluss geleerten Fässern Wein …
Eine Veranstaltung hatten wir nachmittags abseits der Messe: Julius Fischer las aus seinem Skandalwerk »Die schönsten Wanderwege der Wanderhure« bei Hugendubel in der Innenstadt und hatte sein Publikum im Griff (hier ein Video , für das Foto danken wir Karen Arnold)
Wenig später, wenige Kilometer Luftlinie entfernt: Michael Stauffer im stilvollen Ambiente der Deutschen Nationalbibliothek.
Am Abend teilten wir uns auf, denn unsere AutorInnen lasen über die Stadt verteilt. Ich fuhr zur Lesung der unabhängigen Verlage in den wunderschönen Lindenfels Westflügel, um Lydias Dahers Lesung/Präsentation ihrer Lyrik-Collagen »Und auch nun gegenüber dem Ganzen – dies« anzuschauen …
… und Tomke und Leif gingen ins Schauspielhaus, um Nora mit dem Wortart Ensemble und Michael Stauffer bei Read-O-Rama des Auftritts Schweiz zu sehen.
Nach Mitternacht lasen dann noch Lydia in der Lyrikbuchhandlung und Ahne bei der Magazin-Lesenacht im Lindenfels. Und für uns endete der Tag einmal mehr mit Buchmessefeierei, und zwar bei der Party der jungen Verlage im Foyer des Schauspiels (wieder ohne Fotos, wir bitten um Verständnis).
Samstag, 15.3.
Wir freuten uns auf einen entspannten Tag: wenig Termine, Zeit für den Austausch mit den Kollegen und das Beschnuppern anderer Verlagsprogramme. Auf meiner Leseliste landeten also z.b.: »Aya« von Reprodukt, »Das Alphabet des Rabbi Löw« aus dem Verbrecher Verlag, der neue Lethem im Tropen Verlag, »Die Seltsamen« von Diogenes und einige andere.
Mit Jaroslav Rudiš sprachen wir am Nachmittag über neue Comicbuchideen, Künstler Jim Whiting und unsere Autorin in spe Anna Mateur (wenn ihr Buch dann mal irgendwann fertig wird) sorgten für Stimmung am Stand …
… und ich traf Caterina von We read Indie, eine sehr nette neue Bekanntschaft. Abends hatten wir frei, d.h. keine eigenen Lesungen. Auch mal schön.
Sonntag, 16.3.
Wieder ein entspannter Tag … Eine herrliche Anekdote lieferte eine unserer Vertreterinnen, die von einem Buchhändler erzählte, der auf ihrem iPad bei der Buchvorstellung ganz klassisch mit dem angefeuchteten Zeigefinger »umblätterte«. Neue Technik trifft alte (Kultur-)Technik! Ungefähr so muss man sich das wohl vorstellen:
Am Nachmittag sorgten wir für etwas Berliner Lesebühnenflair auf der Leseinsel mit Kirsten Fuchs, Ahne, Spider und Volker Strübing.
Nach dem Abschlussgong der Messe (der für mich unverständlicherweise immer mit Applaus kommentiert wird), bauten meine Kollegen den Messestand ab und ich fuhr ins UT Connewitz, laut Volker einer der »schönsten Veranstaltungsorte der Welt«, wo die vier Berliner den traditionsreichen livelyriX-Lesebühnen-Messeabschluss bestritten.
Alles in allem war es wieder eine sehr ereignisreiche Messe. Das könnte ich jedes Jahr schreiben, aber so ist es nun mal: viele Kontakte, viel Austausch, neue Ideen und Projekte. Was für uns sonst noch wichtig war: Wir hatten eine Vorabversion unserer Kurzgeschichten-App »A Story A Day« am Stand und stellten sie zahlreichen Besuchern und Kollegen vor. Das Feedback war erfreulich positiv, nun sind wir gespannt auf den Launch.
Danke auch an unser Messe-Team Tomke, Tino, Björn, Friederike, Werner und Verena!