Meditationen hinterm Supermarkt

wo geht die Erde zuende / wo fangen die Geschichten an: Für Moritz Gause ist die asiatische Steppe Poesie gewordene Landschaft. Zwischen kargen Horizonten, unterwegs in Trolleybussen und Taxen, verstrickt in uferlose Küchengespräche entdeckt er im Verloren-Gehen den eigentlichen Sinn des Reisens. Und wer das einmal weiß, kann überall herrlich fremd sein: In Bishkek, Kirgistan und Jena-Winzerla, an einer Imbissbude in Berlin oder in einer Patisserie in Istanbul.

Gauses Gedichte sind verwackelte Schnappschüsse von unterwegs, die mit wenigen Bildern eine ganze Geschichte erzählen. Oder ein ganzes Märchen. Genau so sollte ein Debüt sein: maßlos in seiner Hingabe an Menschen, Landschaften und Dinge, pathetisch und cool zugleich.

  • Meditationen hinterm Supermarkt
    Buch 16.90 EUR
    Broschur, 72 S.
    9783942375344
    978-3-942375-34-4
Stimmen

Moritz Gause ist ein Augenblicksfänger. Seine Gedichte sind skizzenhaft angelegt, sie wollen oft nicht mehr, als einen Moment, eine Stimmung, eine Beobachtung festzuhalten. Das geschieht ohne große Gesten, nur manchmal vielleicht eine winzige Spur zu burschikos-rebellisch. Dahinter steckt natürlich ein Ungestüm, das alles fassen will, was es zu packen kriegt, auch und besonders die selten in einem Gedicht gewürdigten Dinge.

Jürgen Brocan, fixpoetry

[d]iese Schnappschüsse und Gesänge sind schön, eindrücklich, faszinierend […] Es ist eine Poesie mit einem starken lyrischen Ich, das immer präsent ist und so gut wie nie zurücktritt oder verschwimmt. Teilweise bekennt es, singt es, teilweise nimmt es nur wahr, macht aus dem Moment eine Szenerie.

Timo Brandt, Signaturen

Auch wenn wir uns am Bahnhof Wannsee, im Bahnhofsviertel Moseleck, in Uhlstädt, Oppurg oder an der Wiener Marienbrücke befinden, schaut der Lyriker, den die Kamele sehnsüchtig machen, mit seltsam östlichem Blick auf die deutschen Orte. Dann liegt der Bahnhof Wannsee plötzlich in der kirgisischen Steppe, und die Limousinen werden so stark beschleunigt, dass wir die Pneus bis an die Elbe sausen hören.

Dietmar Ebert, www.literaturland-thueringen.de