Überall Welt

Volker Sielaff

Ein Tagebuch kann vieles sein: Archiv, Versuchslabor, Ideenspeicher. Volker Sielaffs Journal passt in keine dieser Schubladen – und sein Schreibgrund ist wohl am ehesten mit dem vergleichbar, den Victor Klemperer einmal für seine Tagebücher formulierte: »Nur Leben sammeln. Immer sammeln. Eindrücke, Lektüre, Gesehenes, alles. Und nicht fragen, wozu und warum.«


Nach den gefeierten Lyrikbänden »Selbstporträt mit Zwerg« und »Glossar des Prinzen« legt Volker Sielaff erstmals eine Auswahl von Prosaaufzeichnungen aus zehn Jahren vor: unverstellte, berührende Notate vom Rand der Wahrnehmung. Sie berichten vom Glück des Lebens mit einem Kind, von Begegnungen, Streifzügen, Lektüren und Beobachtungen. Überall Welt!

  • Überall auf der Welt
    Buch 19.90 EUR
    Klappenbroschur, 152 S.
    9783942375245
    978-3-942375-24-5
Stimmen

Ein intimes Journal mit sorgsam komponierten Notaten […] kleine Offenbarungsaugenblicke, Erkenntnisblitze und Halbschlafbilder aus zehn Jahren. […] Als ‚Lichtschreiber’ des Einfachen registriert Sielaff im Amselgesang und der Stille eines Sommertags den Vorschein eines paradiesischen Zustandes.

Michael Braun, Tagesspiegel

Lyrisch oder poetisch zu sein – was auch immer man darunter verstehen mag – ist eine Qualität, die man den Texten Sielaffs zwar vordergründig anrechnen kann, das Entscheidende jedoch ist die Spannung zwischen der Suche nach Bildern, dem Besonderen, den vielsagenden Kleinigkeiten und einem Schweigen, das sich aus einer Erzählbewegung immer wieder zwischen die Einträge schiebt und ein rundes Bild nicht zulässt, sodass die in knapper Prosa evozierten Stimmungen nie ganz in unschuldiger Harmonie versinken.

Vincent Sauer, fixpoetry

[…] unbedingte Konzentration im Wahrnehmen und Schreiben bei gleichzeitiger völliger Offenheit für ALLES – eigentlich ein Widerspruch, aber ich glaube mehr und mehr, daß darin das „Geheimnis“ des Schreibens liegt.

Marcel Beyer

Der Autor erweist sich […] als sorgender Vater, genauer Beobachter und besessener Leser, er singt ein Loblied auf die Langsamkeit.

Jens Wonneberger, SAX

Und immer wieder Einblicke in die innere Bibliothek des Verfassers durch Zitate, die keine Belesenheit vorführen wollen. Bestechend ist auch die Ausgewogenheit, mit der die Themen ineinander fließen. Dass die Gestaltung des Bandes sehr elegant ist, brauche ich kaum zu erwähnen, denn die Sorgfalt, mit der hier gearbeitet worden ist, ist nicht zu übersehen. Ein schönes Buch!

Gino Chiellini, DNN

Dieses Buch macht mir großen Spaß, weil ich mich in die Sätze hineinbegeben kann.

Katrin Schumacher, MDR, Sächsische Bücherbörse

Man muss das nicht nur biografisch lesen, erfährt dabei denn noch viel über diesen ausnehmend freundlichen Menschen und seine deutliche Liebe zur Natur; neben der Kunst des Beschreibens beherrscht er auch – leichtfüßig und hochgeistig zugleich – essayistische Passagen, vermittelt mit knappen Angaben Atmosphäre und Eindruck. Beim Lesen ein doppeltes Glück, denn Volker Sielaffs lyrische Prosa ist konkret – lässt jedoch genug Freiraum für eigene Assoziationen.

Michael Ernst, MDR 1

Ein meditatives Leseerlebnis, eine tiefgehende und zugleich luftige Lehrstunde in Sachen Aufmerksamkeit. Ein rundum helles, tiefes Buch.

Timo Brandt, signaturen